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Aufruf zu Pinochets Rücktritt

Santiago (afp) - Chiles vereinte Opposition hat Staatschef Pinochet erstmals nach seiner Niederlage vom 5. Oktober zum sofortigen Rücktritt aufgefordert. Geichzeitig rief sie die Streitkräfte zum Dialog über die Verfassung auf, derzufolge Pinochet trotz der Niederlage bis 1990 im Amt bleiben kann. Der Termin für die Wahlen solle vorverlegt, alle Abgeordneten sollten frei gewählt werden können. Der Staatschef sei ein Hindernis für den Dialog. Die Kommunistische Partei, die dem Oppositionsbündnis nicht angehört, solidarisierte sich mit dem Bündnis. Vertreter regimenaher Kreise äußerten sich zu den Bündnis-Vorschlägen nicht von vornherein ablehnend. Der konservative Ex-Senator Bulnes hielt das Verhandlungsangebot für „bedenkenswert“, und auch das Junta-Mitglied Matthei, der Luftwaffenchef, hielt eine Verfassungsänderung nicht für ausgeschlossen, sofern dadurch nicht das Symstem der freien Marktwirtschaft betroffen werde, die er für unverzichtbar erklärte.

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