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„Kein Anlaß für Entwarnung“

■ Waldschadensbericht 1988: Mehr als die Hälfte der Bäume erkrankt

Immer im Herbst, wenn die Blätter sich verfärben und von den Bäumen fallen, haben Umweltpolitikerinnen landauf, landab eine Pflichtübung zu absolvieren, nämlich den Waldschadensbericht vorzulegen. „Wie jedes Jahr pünktlich im Oktober“, stellte denn auch gestern Bremens Umweltsenatorin Eva-Maria Lemke-Schulte neueste Erkenntnisse ihres Hauses vor. Ihr Fazit: „Die Ergebnisse der diesjährigen Waldschadenserhebung weisen gegenüber dem Vorjahr eine leichte Verbesserung der Schadsituation auf.“

In Zahlen: Waren im letzen Jahr 80 Prozent des Baumbestandes krank, so sind es 1988 nur noch 60 Prozent. 46 Prozent der Bäume sind in Kategorie „schwach geschädigt“ eingeordnet worden. 14 Prozent wurden als mittel bis stark geschädigt klassifiziert. Nadelbäume sind nach wie vor stärker betroffen als Laubbäume. Zum Beispiel die Fichte: Lediglich 16 Prozent sind ohne Schäden. (Vorjahr vier Prozent). Auch den Eichen geht es, wenn die Zahlen stimmen, besser. Im letzten Jahr waren lediglich 13 Prozent ohne Schäden, in diesem Jahr ist jede dritte Eiche gesund. Eine Trendwende oder Anlaß, Entwarnung zu geben, sind die neuen Zahlen für Lemke-Schulte nicht. „Ich wage keine Prognose für die Zukunft.“ Die leichte Verbesserung führte sie auf den relativ günstigen Witterungsverlauf mit viel Niederschlag zurück. Aber: Eindeutige Erklärungen für die „überraschend gute“ Entwicklung hat auch die Umweltsenatorin nicht.

Über den Zustand der Bäume im Bürgerpark oder der rund 40.000 Straßenbäume sagt die Erhebung nichts. Denn Wald ist nur da, wo der Flächennutzungsplan Wald ausweist. Und Bremens 507 Hektar Wald finden sich vor allem in Bremen-Nord und Bremerhaven.

Eine separate Untersuchung im Bürgerpark hat jedoch erwiesen, daß die Bäume dort in einem „deutlich besseren Zustand“ seien als in den Forsten.

hbk

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