: taz a la Hofnarren
Das konnte ja nur schief gehen. Jetzt wo die Chef-Besetzer mal nicht über die Schulter linsen, kann ich ja endlich mal dem Traum eines jeden abhängig Beschäftigten verwirklichen und so richtig meckern. Also erst mal sind die zu spät gekommen, reichlich.
Und überhaupt: Unsere ganzen Gewohnheiten haben sie auf den Kopf gestellt. Nichts durfte so funktionieren, wie gewohnt. Von oben bis unten haben sie unsere Spalten mit Bildern und Karrikaturen dichtgeschmissen, dazu nur so kurze Artikel: Besetzer-Boulevard-Journalismus nenn‘ ich das.
Und dann diese Arbeitshetze: Wo sonst der Redaktionsschluß bis zum letzten ausgereizt wird, war gestern bereits um 17.30 alles im Kasten.
Eins kann man ihnen nicht vorwerfen: zu Tipsen haben Sie uns nicht gemacht. Ihre Texte hatten die beiden fein säuberlich getippt mitgebracht. Obwohl: die beiden ist eigentlich falsch. Etwa 10 Leute hatten sie eingespannt, um die taz a la Hofnarren vorzubereiten. Uns nicht. Deshalb kann ich für die meisten KollegInnen auch nicht mitschimpfen: Die hatten einen lauen Lenz.
hbk
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