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FU-Wimis: Mit 35 aufs Altenteil

Mit einem gerichtlichen Vergleich endete vor wenigen Tagen der Fall Morus Markard, der im Sommersemester am Psychologischen Institut für Aufregung gesorgt hatte (siehe taz vom 23.6.88). FU-Präsident Heckelmann hatte die Einstellung Markards als Wissenschaftlicher Mitarbeiter verweigert. Heckelmann begründete sein Veto damit, daß Markard älter als 35 Jahre ist. Das Institut hingegen verlangte seine Einstellung, da es bei WM-Stellen auf wissenschaftliche Qualifikation ankommt, unabhängig vom Alter. Das Arbeitsgericht beendete die Kontroverse nun mit dem Vergleich, der die FU verpflichtet, Markard für zwei (statt für fünf) Jahre einzustellen. Das Politikum ist damit aber nicht vom Tisch: Grundsätzlich will die FU von ihrer umstrittenen Absicht, für Wissenschaftliche Mitarbeiter eine Altersgrenze von 35 Jahren einzuführen, nicht abrücken. Vor Gericht kündigte der Rechtsvertreter der FU an, daß die Universitätsleitung den altersmäßigen Umbau des Mittelbaus anstrebe und daß dabei auch persönliche Härten in Kauf genommen würden.

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