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Neue Nr.1 der Nahrungskonzerne

■ Philip Morris will mit Kraft fusionieren, um unabhängiger vom Zigarettenmarkt zu werden

New York (dpa) - Die Philip Morris Companies Inc. (New York) hat für den US-Lebensmittelkonzern Kraft Inc. (Glenview/Ill.) ein Übernahmeangebot von 11,5 Milliarden Dollar gemacht. Philip Morris ist der größte amerikanische Zigarettenhersteller, während die Kraft-Gruppe der wichtigste US-Lebensmittelproduzent ist. Durch den Zusammenschluß würde ein Riesenkonzern mit 37,6 Milliarden Dollar Jahresumsatz entstehen. Das fusionierte Unternehmen würde unter den größten amerikanischen Industriekonzernen an siebter Stelle rangieren. Mit dem Zusammenschluß würde Unilever als weltgrößter Lebensmittelkonzern von der Spitze gedrängt.

Kraft wies im letzten Jahr einen Umsatz von 9,9 Mrd. Dollar aus. Bei Philip Morris waren es 27,7Mrd. Dollar. Philip Morris hatte 1987 einen Gewinn nach Steuern in Höhe von 1,8 Mrd. Dollar erwirtschaftet, Kraft hatte 489Millionen Dollar verdient.

Kommt die Übernahme zustande, dann würde es sich um den zweitgrößten Firmenaufkauf in der US-Wirtschaftsgeschichte handeln.

Neben einer langen Liste bekannter Zigarettenmarken - die wichtigste ist Marlboro - gehören zu Philip Morris die Großbrauerei Miller und der Lebensmittelhersteller General Foods. Kraft dominiert als Käsehersteller, während General Foods ein großer Kaffeeanbieter ist.

Philip Morris hatte sich seit Mitte der achtziger Jahre mit der Übernahme der General Foods bewußt in großem Stil außerhalb des Zigarettengeschäfts engagiert.

Obwohl Zigarretten noch immer gute Gewinne abwerfen, nimmt der US-Verbrauch jährlich um zwei Prozent ab. Die meisten amerikanischen Zigarettenhersteller versuchen deshalb, ihre Abhängigkeit vom Zigarettengeschäft zu vermindern.

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