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Airbus letztes Jahr vorm Konkurs

Berlin (dpa/taz) Die Deutsche Airbus GmbH mußte jetzt im Bundesanzeiger bekanntgeben, daß sie sich 1987 in der akuten „Gefahr eines Konkurses wegen Überschuldung“ befand. Sie konnte nur dadurch überwunden werden, daß die Bundesregierung Kredite der Firma übernahm und bereits vorfristig die erste Tranche eines neuen Kredites ausbezahlte, der eigentlich für die Serienfinanzierung des neuen Airbus-Modells A320 gedacht gewesen war.

Die Freude über jeden neuen Verkaufsabschluß bei Airbus ist so unberechtigt, wie die Klagen der US-Regierung über marktverzerrende Subventionen zugunsten dieses europäischen Flugzeug-Konzerns berechtigt sind: Airbus verkauft seine Produkte weit unter Kosten und kann sich lediglich durch massive Finanzhilfen über Wasser halten. Jüngstes Beispiel: Während der deutsch-französisch-britische Gesamtkonzern Airbus Industries seinen Anteil am Verkehrsflugzeugmarkt 1987 auf 20 Prozent ausbauen konnte, stieg der Verlust des deutschen Unternehmens Airbus GmbH von 410,6 Millionen (1986) auf 778,6 Millionen Mark. Zusammen mit einem Verlustvortrag von 1986 in Höhe von 2,317 Milliarden ergab dies in der Bilanz den stolzen Fehlbetrag von 3,096 Milliarden Mark. Ein Grund dafür ist sicher im gesunkenen Kurs der Verkaufswährung US-Dollar zu suchen, der jetzt bei der Umwechslung weniger Deutsche Mark aufs Konto bringt als zuvor.

ulk

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