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Schöne Bescherung

■ Tombola des Martinshofs brachte 15.000 Mark / Geld geht via Scherf zum Martinshof zurück / Neue Rollstühle

Das war ein Wochenanfang für Bürgermeister Henning Scherf! Der Sozialsenator, sonst mit spontanen Besuchen von Scene -Freaks, Sozialhilfe-EmpfängerInnen und Kindergarten-Eltern und ihren Geldwünschen konfrontiert, bekam gestern mal richtig angemeldeten Besuch. Und dieser kam nicht nur pünktlich, sondern brachte auch noch Salzgebäck, Sekt und sogar Geld mit. Mit runden 15.000 Mark waren VertreterInnen des Lebensmittelmarkts Plaza angereist.

Nicht in Markstücken und nicht in einem großen Sack hatten die Plazaleute ihr Geschenk mitgebracht. Die Summe war quasi schon geronnen zu einem überdimensionalen, fotogenen Scheck. Das war alles mal Kleingeld, denn die Summe stammte aus einer Tombola, die das Kaufhaus in der Vahr gemeinsam mit dem Martinshof, dessen Werkstätten direkt neben dem Kaufhaus liegen, im September veranstaltet hatte. Über drei Wochen lang verkauften Mitarbeiter dieser anerkannten Werkstätte für Behinderte Lose vorm Eingang des Plaza-Kaufhauses und im Martinshof-Laden am Liebfrauenkirchhof.

Mit den Erlösen sollen Rollstühle für Einrichtungen des Martinshofes erworben werden. Geh

behinderte MitarbeiterInnen sollen so auch zukünftig an Belegschaftsausflügen teilnehmen können. Bisher wurden gebrauchte Rollstühle benutzt, die aber jetzt nicht mehr funktionstüchtig sind.

Senator Scherf würdigte bei der Entgegennahme des Geldes denn auch insbesondere den sozialen Charakter dieser Aktion. So seien die Behinderten hier nicht als Almosenempfänger aufgetaucht, sondern hätten selbst eine Idee aufgegriffen und erfolgreich zu Ende geführt. Ein voller Erfolg also!

Eigentlich ein genialer Vorschlag. Auf andere Bereiche übertragen könnte er fast revolutionären Charakter haben, jedenfalls revolutionär entlastend für das stark strapazierte Staatssäckel. So könnte unter anderem daran gedacht werden, ein gemeinsames Weihnachtsbasteln für alle SozialhilfeempfängerInnen in Bremen zu organisieren. Die gebastelten Artikel könnten auf einem Basar verkauft werden

-aus den Erlösen werden die Sozialleistungen gezahlt. Diese eingesparten Steuergelder wären dann eine gerechte Belohnung für den Mut zu neuen Wegen und ihre Träger: konsequente und verantwortungsbewußte PolitikerInnen.

oma

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