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Geschlossene Gesellschaft

Die BVG sperrt die Attraktivität aus  ■ K O M M E N T A R

Ein paar Tage nur noch kann man es genießen: durch die Stadt schlendern, ungehindert, ohne jedesmal mühsam nach dem Fahrschein kramen zu müssen, ohne vor dem Griesgram am Steuer seinen Kotau machen zu müssen, durch eine einladend breite Tür in einen Bus springen, ein paar Stationen fahren, einkaufen, den nächsten Bus nehmen. Es hat manchmal sowas Metropolitanes. Der BVG-Direktor nennt es „Abbau von Schwellenängsten“ und „Attraktivität des öffentlichen Nahverkehrs“. Er könnte und müßte damit Marketing machen, den Muffladen BVG im Wortsinne offener machen auch für Leute, die jetzt noch Auto fahren. Das brächte auf Dauer Geld. Allerdings muß man erst investieren, etwa in Experimente wie den Mitteleinstieg. Das aber kann die chronisch defizitäre BVG nicht bezahlen. Wie gut, daß man die Schwarzfahrer anschwärzen kann - obwohl die doch nur im Einzelkampf den Protest gegen die sündhaft teuren Fahrpreise aufrechterhalten. Bei dieser politischen Frage des individuellen Nulltarifs ist die BVG in der Tat nicht zuständig. Die Millionen müßten von einem experimentierfreudigen Verkehrssenator kommen. Aber Wronski hat vor der Wahl sichtlich wenig Lust, die Defizite des Nahverkehrs am Beispiel der Mitteltür an BVG-Bussen zum populären Wahlkampfthema machen zu lassen. Auch die emotionsgeladene Hundekot-Frage wurde bis nach der Wahl verschoben. Der Senat will schließlich nicht auf einem Haufen ausrutschen und auch nicht aus einer Mitteltür stürzen.

Thomas Rogalla

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