: Bitterer Streit um Gesundheitsreform
Bonn (dpa) - Der Streit um die parlamentarische Behandlung des Gesundheitsreformgesetzes hat sich weiter zugespitzt. Die SPD drohte am Donnerstag damit, die vielen hundert Änderungsanträge im Bundestag zu behandeln, falls der zuständige Arbeits- und Sozialausschuß nicht mehr Beratungszeit erhält. Das Vorgehen der SPD sei ein „Akt der parlamentarischen Notwehr“, sagte der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Rudolf Dreßler in einer mit großer Schärfe geführten Debatte im Bundestag. Bundesarbeitsminister Norbert Blüm (CDU) wies das Verlangen der Sozialdemokraten entschieden zurück. „Es gibt im Bereich Krankenversicherung nichts, was nicht schon diskutiert worden ist.“
Der Ausschuß wird zusätzlich auch an diesem Samstag tagen, weil die Koalition die Arbeit in der nächsten Woche abschließen möchte. Ausschußvorsitzender Egert (SPD) warf der Regierung vor, sie habe sich drei Jahre Zeit genommen zur Vorbereitung des Gesetzes, das jetzt „durchgepeitscht“ werde.
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen