: Baufreiheit
■ Asbest-Arbeiten von Gesundheitsstadtrat gestoppt
Erst nach einer mehrfach erfolglosen Intervention des Wilmersdorfer AL-Gesundheitsstadtrates Spatz bei der bezirklichen Bauaufsicht seines CDU-Kollegen Kähler hat gestern das Landesamt für Arbeitsschutz und technische Sicherheit (LAfA) den höchst gesundheitsgefährdenden Abriß einer Asbest-Fassade an einem teilweise leerstehenden Wohnhaus in der Heiligendammer Straße in Schmargendorf gestoppt.
Spatz war am Donnerstag mittag von einem Anwohner alarmiert worden. Der hatte beobachtet, wie zwei Bauarbeiter Asbest -haltige Eternit-Platten mit Hämmern zertrümmerten und aus großer Höhe von einem Gerüst hinab warfen. Trotz wiederholter Anrufe von Spatz wurde die Bauaufsicht auch am Donnerstag nicht unverzüglich tätig. Ein Mitarbeiter seiner Abteilung sei „da nicht rausgekommen“, bestätigte Kähler auf Anfrage.
Bei einem gestrigen Ortstermin zog nach von Spatz ein Vertreter der Behörde immer noch in Zweifel, daß die abgeschlagenen Platten überhaupt Asbest enthalten. „Das war eine Unverschämtheit, weil selbst der Anwesende Bauleiter der Fassadenbaufirma den Sachverhalt bestätigte“, so der verärgerte Gesundheitsstadtrat.
In der Hoffnung, daß die Baustelle jetzt wenigstens von der Polizei richtig abgesperrt wird, erstattete er gegen die für den Abriß der Asbest-Platten verantwortliche Firma Anzeige bei der Kripo.
thok
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen