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Walhalla rief, Strauß kam (Arbeiterkampf 299)

Liest man die Nachrufe auf Strauss dann bleibt vor allem die Frage: wieso hatte die Linke einst so eine Angst vor dem Mann? Weil er „einzigartig“ (taz'FAZ) war? Weil man, die Linke als Zwangscharakter, ein Lieblingsfeindbild brauchte? Der „Arbeiterkampf“ wählt einen anderen Zugang: daß Strauß mit seinen rechtsradikalen Konzepten nicht den erwünschten Erfolg hatte, reduziert deren Brisanz schließlich nicht. Der Bogen, der von Strauß‘ Tätigkeit als nationalsozialistischer Führungsoffizier zu seiner Sonthofener Rede gespannt wird, die kurze Skizze der verschiedenen Etappe des Anti-Strauß -Engagements der Linken und die Überlegungen zur „Pest- und Cholera„-Parole (bezogen auf Strauß und Schmidt) verhindern, daß der Nachruf wie viele andere Feuilleton bleibt: Es ist eine Reflektion über praktische linke Politik. So gut er anfängt, so klug hört er auf: mit einer Glosse über ein Werbeplakat des 'Hamburger Abendblattes‘, für das auch GAL -Fraktionsvorsitzende Göhler Modell stand, „die mehr über den Charakter der Grünen bzw. Grünalternativen enthüllt, als jeder Leitkommentar über den aktuellen Finanzskandal. Mittendrin gibt es einen ausführlichen Artikel zur Anti-IWF -Kampagne, Thesen zur Gentechnik'ein Interview mit dem DKP -Kritiker und Mitglied Georg Fülberth und eine Analyse zu 25.000 Überstunden in Rheinhausen und die Zusammenhänge von Stahlboom und Stillegungsplänen.

Arbeiterkampf 299, 40 Seiten, 5 Mark, zu beziehen über: Hamburger Satz- und Verlagskooperative, 2 Hamburg 20, Lindenallee 4

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