: Deutsche Bank schluckt Klöckner
Berlin (taz) - Mit 400 Millionen Mark wird die Deutsche Bank das Handelshaus Klöckner & Co im Alleingang sanieren. Die Firma hatte mit Spekulationen auf dem Ölmarkt mindestens 600 Millionen Mark verloren. Sie wird jetzt in eine Aktiengesellschaft umgewandelt, die vollständig der Deutschen Bank gehören wird. Später soll sie an der Börse verkauft werden.
Diese Entscheidungen haben die Deutsche Bank, die bisherigen Eigentümer und die Geschäftsleitung von Klöckner & Co am Freitag bekanntgegeben. Neuer Chef des Aufsichtsrates wird der Deutschbankier Ulrich Cartellieri. Aber nicht nur die beiden Klöckner-Nachfahren Jörg und Christian Henle sowie die Klöckner-Stiftung verlieren ihre 270,3 Millionen Mark Grundkapital. Ebenfalls zum Abbezahlen der Schulden dienen die Gewinnrücklagen. Die Interessen der Privatanlager werden „zu gegebener Zeit“ und „mit besonderer Sorgfalt“ behandelt, versicherte die Bank ihren Kunden.
Der Finanz-Gigant aus Frankfurt bekommt durch diese Operation nicht nur einen erheblichen Einfluß auf die gesamte Klöckner-Gruppe und einen erklecklichen Prestigegewinn, sondern nach Experten-Meinungen auch runde 100 Millionen Mark in die Kasse.
diba
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen