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Einzustürzende Arenen

■ Wenig Konsens zwischen den Parteien bei der Planung neuer Sportstätten / Alle einig: Ein Sport-Palast muß her

Wie und wo neue Sport-Großprojekte zu entstehen haben, darüber gibt es zwischen den Parteien weiterhin große Meinungsverschiedenheiten. Lediglich dem Neubau einer Schwimmhalle im Olympiastadion, die 1991 fertiggestellt werden soll, wird parteiübergreifend zugestimmt. Der geplante Bau des Sport-Palastes, einer Mehrzweckhalle, die 15.000 Zuschauern Platz bieten und für jedwede Groß -Veranstaltung geeignet sein soll, wird vorangetrieben. Der CDU-Vorschlag, dieses multifunktionale Monstrum am Gleisdreieck oder ULAP-Gelände am Lehrter Stadtbahnhof zu bauen, findet jedoch wenig Gegenliebe. Vorschlag der SPD: Die Deutschlandhalle solle umfunktioniert, „notfalls“ abgerissen und wieder - größer, schöner - aufgebaut werden. Auch die AL lehnt den Sport-Palast nicht mehr ab. Allein, es fehle am Standort, auch ein Gesamtkonzept sei nicht erkennbar.

Auch die Begierde der CDU, unterstützt von der FDP, nach einem 18-Loch-Golfplatz auf der Mülle in Wannsee wird als unrealistisch verworfen. Ökologisch, weil es sich bei der Deponie um ein „Überregional bedeutsames Biotop“ handele, müsse dieser Standort verworfen werden, meinen SPD und AL.

Weiteres Thema ist eine Regattastrecke. Während die SPD prüfen lassen will, ob eine geeignete Wasserstraße mit vertretbarem Aufwand hergerichtet werden kann, die AL die Suche nach einer „finanziellen, sportfachlichen und ökologischen“ Lösung bereits aufgegeben hat, will die CDU ohne irgenwelche Angaben - eine „abschließende Entscheidung schnellstmöglich herbeiführen“.

Auch an der Sanierung des Poststadions zu einer reinen Fußball-Arena wird festgehalten. Außer der AL befürworten das alle Parteien. Berlin brauche, so die AL, statt eines neuen Stadions für 20.000 bis 50.000 Zuschauer wohl eher ein Fußball-Team, das einen attraktiven Ball spiele und somit das Olympiastadion mit Fans zu füllen in der Lage ist.

hosch

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