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Glastroika im Sport

■ Geld und Professionalismus in der UdSSR

Moskau (dpa) - Ein sowjetischer Sieger in Calgary oder Seoul bekam mehr als zehntausend Rubel und über viertausend kanadische Dollar. Geldprämien erhalten auch Trainer, Masseure und wissenschaftliche Berater.

Dennoch sind einige Sportler mit diesem System unzufrieden: Es bringt dem Staat enorme Gewinne, die Sportler aber werden nur mit ein paar Kopeken abspeist. Sportfunktionäre versprechen, das System - wenn auch in „vernünftigen Grenzen“ - zu verbessern.

Ehrgeizige Ziele verfolgt der Cheftrainer der sowjetischen Eishockey-Nationalmannschaft, Viktor Tichonow. Er träumt von einem Profiverband nach nordamerikanischem Muster. „Es ist höchste Zeit, einen Verband zu schaffen, der auf demokratischen Prinzipien beruhen wird. Außerdem müssen die Beziehungen der Clubs zu den Stadien neu organisiert, muß das Verhältnis zum Fernsehen überdacht werden: Die Vereine sollten ein Mitspracherecht bei den Sendeterminen erhalten. Auch die Frage der Werberechte ist aktuell.“

Mehr und mehr sportliche Einrichtungen gehen schrittweise zur Selbstfinanzierung über. Wo früher der Rubel aus dem Staatssäckel rollte, wird jetzt jede Kopeke umgedreht, Personal gekürt und eingespart. Joint-ventures mit ausländischen Firmen schießen wie Pilze aus dem Boden. Mit Hilfe ausländischer Partner wollen staatliche sowjetische Sportfirmen etwa die Bedürfnisse der Bevölkerung an Sportbekleidung befriedigen.

Privatwirtschaftlich geführte Kooperativen sind bereits entstanden, in denen Trainer - gegen Bezahlung - ausgebildet werden. Früher nicht vorstellbar, sind sogar privat geführte Fitneßzentren entstanden, wo man gegen Bargeld Pfunde heruntertrainieren oder die Muskeln stärken kann.

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