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Garcia: Schuldenboykott schafft Arbeit für zehn Millionen

■ Mehr regionaler Handel / IWF geistig auf Nachkriegsniveau

Montevideo (afp) - Die lateinamerikanischen Länder könnten nach Ansicht des peruanischen Staatspräsidenten Alan Garcia insgesamt zehn Millionen neue Arbeitsplätze schaffen, wenn sie die Rückzahlung ihrer Auslandsschuld einstellten und den Handelsaustausch untereinander verstärkten. In einem am Montag veröffentlichten Interview mit der uruguayischen Zeitung 'La Republica‘ empfahl Garcia sein Land zur Nachahmung, das vor drei Jahren die Rückzahlung der Schulden an die privaten Gläubigerbanken gestoppt hatte. Ohne diese Entscheidung hätte Peru in der Zeit seither 2,5 Milliarden Dollar verloren statt der 17 Millionen, die es als symbolische Schuldentilgung entrichtet habe. Das gesparte Geld habe die Regierung in Lima in das eigene Wirtschaftswachstum investiert. „Peru hat die Schulden sozusagen aufgegessen“, sagte Garcia.

Dem Internationalen Währungsfonds warf er vor, mit seinen Rezepten hoher Zinssätze und der Einschränkung des Konsums der armen Bevölkerungsschichten geistig auf dem Stand von 1946 stehengeblieben zu sein. In Lateinamerika könnte die Beschäftigung um zwölf bis 15 Prozent wachsen, „wenn wir nur noch unsere eigenen Waren kaufen und die Schulden nicht mehr bezahlen“, rechnete der Präsident vor. Dafür gebe es unter den Ländern der Region noch keine Mehrheit, doch habe der jüngste Gipfel der „Gruppe der Acht“ im uruguayischen Punta del Este Fortschritte in diese Richtung gebracht.

Garcia macht seit längerem von sich reden mit seiner Behauptung, Peru habe seinen Schuldendienst auf zehn Prozent der Exporterlöse des Landes eingefroren. Beobachter gehen davon aus, daß die tatsächlichen Zahlungen weit höher liegen und daß der Staatschef seine angeblich so harte Haltung gegenüber den internationalen Gläubigern nur vortäuscht, um seine innenpolitische Stellung zu festigen.

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