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O sole mio

■ Geheimplan enthüllt: Bremen wird zum Venedig des Nordens / Bremer Grüne ziehen ausnahmsweise den Hut vor Umweltsenatorin Evi Lemke-Schulte

Lob der Grünen für Bau-und Umweltsenatorin Evi Lemke-Schulte gehört zu den Raritäten dieser Stadt. Gestern gab es eins. Die Grünen glauben nämlich die wahren Hintergründe der ständigen Wassereinbrüche in die Tunnelbaustelle am Utbremer Ring entdeckt zu haben und enthüllten gestern die heimlichen Pläne der Senatorin, nicht ohne ihr ihre neidvollsten Glückwünsche für die gelungene Jahrtausend-Überraschung zu übermitteln.

Danach sind nämlich nicht etwa ständige Pannen in der Bauverwaltung für den Umbau des Utbremer Rings zum Dauer -Wasserloch verantwortlich. Vielmehr handelt es sich um den bislang geheim gehaltenen ersten Bauabschnitt für ein umfassendes Kanal-und Grachtensystem, das Bremen bis zur Jahrtausendwende zum „Venedig des Nordens“ werden lassen könnte. Vom Europahafen, so die Grünen über Lemke-Schultes Geheimpläne, bis in die Innenstadt, von Schwachhausen bis nach Hemelingen sollen dann die Bremer Gondolieri Jungverliebte und Frischverheiratete wriggen.

In völlig neuem Licht erscheinen den Grünen nach den jetzt enthüllten Plänen auch der Ausbau des Concordia-Tunnels und die Konzeption Hemelinger Unterführung als sogenanntes „offenes Trog-Bauwerk“. Durch den Tunnel soll nämlich etwa dicken Brummis freie Fahrt gewährt, sondern beschaulichen Raddampfern Zugang zum Schwachhauser Canale Grande ermöglicht werden; und der Hemelinger Trog ist nichts anderes als die Fahrrinne für Binnenschiffe Richtung Daimler Benz. Anregung der Grünen Irmgard Jahnke: Das umweltfreundliche Verkehrsmittel „Schiff“ in die Bremer Umweltkarte einbeziehen. Forderung der Umweltexpertin Elisabeth Hackstein: Schilfbepflanzung für alle Kanalufer.

taz

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