piwik no script img

Ein volles Haus für geschwungene Tanz-Beine

■ Europameisterschaft der Professionals über zehn Tänze in Berlin Patsy und Michael Hull und das Ehepaar Beer (alle BRD) holten die Titel

Glanz und Glamour in der proppevollen Berliner Deutschlandhalle. 8.000 Zuschauer waren gekommen, um sich an hübschen Kleidern, selbstgeschneiderten Anzügen, durchgestylten Menschen und akrobatischen Bewegungen bei Eintrittspreisen bis zu 75 Mark sattzusehen. Die Europameisterschaft der Professionals über zehn Tänze stand auf dem Programm. 24 Paare aus 17 Ländern hatten gemeldet. Darunter TeilnehmerInnen aus der UdSSR, DDR, CSSR, Polen und Ungarn, was eine Seltenheit darstellt, war doch bisher die Präsenz osteuropäischer Staaten bei solchen Turnieren verpöhnt.

Die Konkurrenz endete jedoch mit einem Doppelsieg der Paare aus der Bundesrepublik. Patsy Hull-Krogul und Michael Hull, das Geschwisterpaar aus Osnabrück, die 1987 Welmeister und dieses Jahr Vize-Weltmeister wurden, ließen das Tanzbein am besten schwingen. Ihr Erfolg geriet niemals in Gefahr. Eintönig gaben beide später zu, daß sie „eine schlimmere Zitterpartie“ erwartet hatten. Auch Andrea und Horst Beer aus Bremerhaven, im Endklassement auf Platz zwei, die mit einer großartigen Serie für Aufsehen sorgten - fünf lateinamerikanische Tänze gewannen sie hintereinander -, gaben sich zufrieden. Horst Beer: „Nach nur zwei Jahren aktiver Profi-Laufbahn ist der Vize-Titel ein toller Erfolg und eine gute Basis für die Zukunft.“

War die Titelvergabe wenig spannend, die Plätze danach waren heiß umkämpft. So konnte das mitfavorisierte britische Paar, Adele und Densi Tremblay, zwar nicht die Dominanz der Gastgeber durchbrechen, aber immerhin ihre Landsleute, Alison und Martin Lamb, auf Rang vier verdrängen. Eine hervorragende sechste Plazierung schafften auf Anhieb Kerstin und Jens Jörgens aus der DDR. Bei ihrem ersten professionellen Auftritt glich ihre Teilnahme in der Endrunde einer Sensation.

Für Aufsehen sorgte ein junger Mann am Rande der Veranstaltung. Den Regeln entsprechend gekleidet, aber ohne Partnerin, versuchte er den Ordnern am Eingang weiszumachen, er sei einer der Aktiven. Doch alles Gezeter nutzte nichts, der falsche Gigolo mußte seinen Heimweg antreten.

dpa/hosch

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen