Malediven: Söldner ergeben sich

Male (ap/dpa) - Die Söldner, die nach dem gescheiterten Putschversuch auf den Malediven mit 27 Geiseln in einem Schiff nach Sri Lanka zu fliehen versuchten, haben am Sonntag nach offiziellen Angaben kapituliert. Zuvor waren sie von einem indischen Kriegsschiff unter Beschuß genommen worden. Der maledivische Präsident Maumoon Abdul Gayoom sagte, alle Geiseln seien gerettet worden. Es habe drei Verletzte gegeben. Maumoon Abdul Gayoom erklärte am Sonntag, die von den Indern auf See gefaßten Söldner würden in die Hauptstadt Male gebracht, wo sie nach maledivischen Gesetzen zur Rechenschaft gezogen würden. Zwanzig Personen seien inzwischen auf den Malediven im Zusammenhang mit dem Umsturzversuch festgenommen worden. Die Söldner waren am Donnerstag abend nach der Landung indischer Truppen mit zwei Booten geflohen. Ein indisches Kriegsschiff sei weiterhin auf der Suche nach dem zweiten Söldnerschiff, sagte der Botschafter. Hinter dem Putschversuch soll nach Darstellung westlicher Diplomaten der maledivische Ex-Präsident Ibrahim Nasir stehen. Jameel sagte, unter den Putschisten sei ein früherer Berater Nasirs, Abdullah Luthufi. Er habe die aus Sri Lanka stammenden Söldner möglicherweise angeführt. Nasir, der in Singapur lebt, hat eine Beteiligung an dem Putschversuch bestritten. Die Putschisten hatten am Donnerstag versucht, den maledivischen Präsidenten Maumoon Abdul Gayoom zu stürzen. Dabei waren nach Angaben des indischen Botschafters etwa 30 Menschen getötet worden.