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Brüter am Finanz-Tropf

■ Haushaltsausschuß sperrt vorläufig Bundesmittel in Höhe von 35 Millionen Mark für „Wartekosten“ / Stromwirtschaft bekommt ihren Anteil nicht zusammen und sucht Geldgeber

Bonn (dpa) - Dem Schnellen Brüter in Kalkar droht der finanzielle Kollaps, weil die Stromwirtschaft weiter mit ihrem Beitrag für 1989 knausert. Der Haushaltsausschuß des Bundestages hat daraufhin am Donnerstag den Bundesanteil für die weiteren „Wartekosten“ in Höhe von 35 Millionen Mark für 1989 vorläufig gesperrt.

An den Beratungen nahmen Forschungsminister Heinz Riesenhuber (CDU) und Reaktorminister Klaus Töpfer (CDU) teil. Riesenhuber, der kein geschlossenes Finanzierungskonzept für 1989 vorlegen konnte, machte dem Vernehmen nach deutlich, daß es zusätzliche Bundesmittel nicht geben werde.

Ähnlich wie Riesenhuber betonte auch der Unions -Berichterstatter für den Forschungsetat, Dietrich Austermann (CDU), das Projekt dürfe nicht zu einem „Staatsbrüter“ werden, weil sich die Stromwirtschaft wegen der unsicheren Genehmigungslage zurückziehe. Er betonte, die Sperre könne in der ersten Januarsitzung des Ausschusses wieder aufgehoben werden, wenn bis dahin die weitere Beteiligung der Stromversorgungsunternehmen geklärt sei.

Austermann verwies darauf, daß der Hauptbeteiligte, die Rheinisch-Westfälische Elektrizitätswerk AG (RWE), weitere Stromversorger in die Betreiberfirma SBK einbinden und damit das Risiko teilen möchte. Diese Bemühungen sind bislang aber offenkundig ohne Erfolg geblieben. Von den jetzt umworbenen Unternehmen wird, so ist zu hören, argumentiert, daß man früher wegen eines Beitrittswunsches bei RWE „abgeblitzt“ sei.

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