: Giftige Altlast
■ Augenreizstoff in der Zitadelle Spandau gefunden
Zum ersten Mal seit Beginn der systematischen Suche nach Giftgas in der Spandauer Zitadelle Anfang 1988 sind größere Mengen gefährlicher Chemikalien geborgen worden. Gefunden wurden etwa 480 Ampullen des Augenreizstoffes „Weißkreuz“. Menschen seien nicht gefährdet, weil die Substanzen nicht in die Luft gelangten, teilte die Polizei mit.
Die Zitadelle Spandau beherbergte von 1935 bis 1945 das ehemalige Heeresgasschutzlaboratorium der Deutschen Wehrmacht, in dem chemische Kampfmittel entwickelt wurden. In den letzten Kriegstagen sollen auf dem Gelände Kampfstoffe vergraben worden sein. 1978 wurden in einem Brunnen erhebliche Mengen Kampfstoff gefunden. Neben Phosgen und Adamsit werden in der Zitadelle auch die Giftgase Lewiswit und Blausäure vermutet. Für die Zeit der Suche, die voraussichtlich drei Jahre dauert, gilt ein Katastrophenschutzplan.
dpa
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