piwik no script img

Wahlkampf as-best

■ AL-StadträtInnen kritisieren Asbest-Sanierung in Ossietzky- Schule / CDU-Stadträte: Alles richtig, aber Wahlkampf

„Gravierende Sanierungsmängel“ in der Ossietzky-Schule haben gestern die Kreuzberger Gesundheitsstadträtin Dathe (AL) und Baustadtrat Orlowsky moniert. Die StadträtInnen forderten den Senat deshalb auf, „endlich“ eine Totalsanierung zuzulassen, bei der die Asbest-Wände in der Schule völlig entfernt würden. Wie berichtet, hatte die Senatsbauverwaltung anstelle dessen in den letzten Wochen die Wände lediglich „dauerelastisch“ verfugt, laut Senatsauskunft auch mit Erfolg.

Die Kreuzberger StadträtInnen sehen die Verfugung jedoch nun erneut „in Frage“ gestellt. Schon bei „stichprobenartigen Kontrollen“ am Donnerstag seien innerhalb einer halben Stunde 20 kleinere Mängel entdeckt worden, die zum Austritt von Asbest-Fasern führen könnten, sagte Frau Dathe.

Von der Senatsbauverwaltung war gestern nachmittag keine Stellungnahme mehr zu erhalten. Erste erboste Reaktionen dagegen kamen von den Kreuzberger CDU-Stadträten. Sie stritten die Vorwürfe gegen den Senat nicht ab, warfen der Alternativen Liste aber vor, Wahlkampf zu betreiben.

Sie bemängelten, hieß es, daß die AL-Kollegen an die Öffentlichkeit gegangen waren, ohne dies mit den CDU -Kollegen abzusprechen. Die AL wolle die „ohnehin schwierige Situation“ an der Schule „als politisches Instrumentarium mißbrauchen“, ließ CDU-Stadtrat Peter deshalb in Vertretung für den CDU -Volksbildungsstadtrat Engelmann erklären. Den Schulbetrieb in dem Ossietzky-Schulgebäude will jedoch auch Peter erst dann wieder zulassen, wenn Gesundheitsgefahren „mit absoluter Sicherheit auszuschließen sind“. Eine „umgehende Totalsanierung“, so CDU-Wahlkämpfer Peter, sei „unabweisbar“.

hmt

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen