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Auf dem Drahtseil

■ Aus dem Unterbauch der Gesellschaft

Vor zwanzig Jahren bahnten sich in westdeutschen Großbetrieben spontane Massenstreiks an. Die jahrzehntelange Wirtschaftswunder-Kruste der Arbeiterbewegung schien zu bersten. Seitdem blicken die weltoffenen Intellektuellen aus dem linken Augenwinkel in die Betriebe. Was tut sich da? So still ist es geworden. Der Riese Proletariat, wird er sich jemals wieder rühren? Oder ist er unter der Angst vor Arbeitslosigkeit in so bleiernen Schlaf gesackt, daß sich selbst der Blick aus dem Augenwinkel nicht mehr lohnt? Die taz wollte es genau wissen und lud vier Bremer Metall -Betriebsräte in ihr Büro;Basis-Funktionäre, die es einmal anders machen wollten als ihre verkalkten Vorgänger. Was ist aus den Plänen dieser einst jungen BetriebsrätInnen geworden? Haben sie nach vielen Enttäuschungen noch die Utopien der 70er Jahre? Oder sind „Realitätssinn“ und Machtinstinkt gestandener Funktionäre stärker geworden? Ihre Balanceakte zwischen Traum und Resignation, siehe oben.

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