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Protest gegen Zensur

Jerusalem (ap) - Israelische Journalisten haben in mehreren Städten des Landes gegen Zensurmaßnahmen der Behörden protestiert. Auf einer Veranstaltung in Jerusalem sprach der Vorsitzende des dortigen Journalistenverbandes, Spiegelmann, vor 300 Zuhörern von einem „politischen Konsens“ mit dem Ziel, Nachrichten zurückzuhalten. Anlaß der Proteste war eine Anweisung der Regierung an Rundfunk und Fernsehen, nicht über die Tagung des Palästinensischen Nationalrates in Algier zu berichten, auf dem ein unabhängiger Staat Palästina ausgerufen worden war. Der Fernsehkorrespondent Mosche Ras berichtete, die Mitarbeiter des Fernsehens seien angewiesen worden, für das Westjordanland nur noch die biblische Bezeichnung Samaria und Judäa zu benutzen. Selbst wenn ein Knesset-Abgeordneter zitiert werde, der vom Westjordanland und Gaza-Streifen spreche, müsse ein Fernsehsprecher das Zitat in „Samaria, Judäa und der Bezirk Gaza“ ändern. Auch müßten Fernsehsprecher Mitglieder der PLO grundsätzlich als „Terroristen“ bezeichnen. Journalisten, die diese ungeschriebenen Anweisungen mißachteten, werde die Kündigung nahegelegt.

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