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400.000 Wehrpflichtige zuviel

Bonn (ap) - Rund 400.000 taugliche Wehrpflichtige werden derzeit bewußt noch nicht zum Dienst herangezogen. Das geht aus einem internen Papier des Bundesverteidigungsministeriums hervor, das 'ap‘ am Freitag bekannt wurde. Die jungen Männer stellen somit nach den Planungen der Hardthöhe eine Art Verfügungsmasse dar, um in den 90er Jahren das wegen geburtenschwacher Jahrgänge erwartete Fehl an Soldaten auszugleichen. Da es vor der Verlängerung des Wehrdienstes auf 18 Monate ab 1.Juni 1989 nur noch zwei Einberufungstermine für jeweils 55.000 Mann gibt, muß die Masse der vorläufig Zurückgestellten drei Monate länger zur Bundeswehr.

„Es kann nicht angehen, über zehn Jahre eine Bugwelle vor sich herzuschieben mit der Folge, daß diejenigen, die dienstbereit sind, später zu ungünstigeren Bedingungen einberufen werden“, sagte der FDP-Abgeordnete Werner Hoyer. Der SPD-Abgeordnete Opel machte darauf aufmerksam, daß verheiratete Wehrpflichtige und solche mit abgeschlossener Ausbildung, die ihre Berufstätigkeit für die Dienstzeit unterbrechen müssen, Anspruch auf Leistungen haben und „damit zum Teil teurer als Zeitsoldaten werden“.

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