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Vertrauensvorschuß für neuen Senat

■ BUND mit Kunick „nicht unzufrieden“: Neuer Bau-Chef soll „Straßenbauwut eindämmen“ und Hollerland-Bebauung verhindern / Grüne skeptisch: Kunick gegen Betonköpfe machtlos

Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) ist „nicht unzufrieden“ mit der Neuaufteilung der Bau-, Öko- und Stadtentwicklungs-Ämter, die der SPD-Parteitag am Samstag für den Senat beschlossen hat. Während für BUND -Vorstandsmitglied Helmut Horn die Verkehrspolitik bei Evi Lemke-Schulte von „einem Rückfall in die 60er Jahre“ bedroht war, erhofft Horn sich von Kunick eine wirksame „Eindämmung der ausgebrochenen Straßenbauwut.“ Für Lemke-Schulte bleibe genug Arbeit mit dem lange versprochenen Abfallwirt

schaftskonzept. Horn: „Daran werden wir sie messen“.

Auch Hollerland-Schützer Gerold Janssen kann mit Kunick als neuem Chef der Bauämter „leben“. Janssen, der die SPD -Delegierten am Samstag mit einem Transparent „Hollerland Öko-Lüge der SPD?“ empfing, erinnerte sich, daß Kunick sich als SPD-Fraktionsvorsitzender gegen eine Hollerland-Bebauung ausgesprochen hatte.

Weniger zuversichtlich sehen die Grünen in Bremens ökologische Zukunft. Sprecher Lothar Probst: „Kunick ist angesichts

der Fülle seiner Aufgaben wahrscheinlich überfordert, wenn es darum geht, die Betonköpfe in der Bauverwaltung zur Vernunft zu bringen.“ Trotzdem hoffen die Grünen, daß Kunick zumindest das tut, was er als Fraktionsvositzender vor drei Jahren in seinem Grundsatzpapier „Arbeit und Umwelt“ gefordert hatte. Unter dem Motto „Stoppt die Raser“ stand dort z.B.: „Der Schutz des Lebens und der Umwelt hat Vorrang vor der Freizügigkeit des Autofahrens. Wenn der Wald erst tot ist, gibt es auch keinen Ausflug ins Grüne mehr.“

K.S.

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