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Kastrierte Vernunft-betr.: "Anpassung an die Katastrophe", taz vom 11.11.88

betr.: „Anpassung an die Katastrophe“, taz vom 11.11.88, Als Perversion kann ich es nur verstehen, dieses Anpassen an die ökologische Katastrophe. Auf was basiert diese Idee? Auf eine jetzt schon eintretende Resignation vor dem drohenden Kollaps der gesamte Ökologie und den damit verbundenen Folgen für den Menschen? Oder ist es gar die Geilheit der Menschheit, selbst aus dem Absterben der Natur ein Geschäft zu machen? Und dann - sogar eine globale Machtverschiebung zu Gunsten weiß Gott wem...

Die Frage scheint in jüngster Zukunft nicht mehr zu sein, wie man die Natur rettet - Nein! -, sondern wie welcher Staat die sowieso nicht aufzuhaltende Katastrophe am besten wirtschaftlich und somit machtpolitisch auspumpen kann. Eine solche Kastration jeglicher Vernunft, hervorgebracht von promovierten Wissenschaftlern, scheint unüberbietbar, unbegreiflich.

Wird denn der immer noch nicht ernstgenommene Naturphilosoph K.Lorenz recht behalten, wenn er sagt, daß der Mensch unfähig ist, die Wahrheiten und somit die Gefahren zu erkennen und daß er im Begriff ist, sich selbst zu vernichten (da ihm die genetische Information fehlt, etwas anderes zu schützen als sich selbst?). Die gegenwärtige politische und geistige Entwicklung scheint ihm recht zu geben, werden wir doch von Steinzeitmenschen regiert.

Oliver Perat, Osnabrück

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