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Kewenig hungert vor Wut

■ Jahresessen der Berliner Pressekonferenz abgesagt / Müllenbrock will klagen

Berlin (dpa/ap) - Berlins Innensenator Wilhelm Kewenig hat am Donnerstag seine Teilnahme am sogenannten „Jahresessen der Berliner Pressekonferenz“ abgesagt. Er sagte, er sehe sich zu diesem Schritt „angesichts des Verhaltens des Journalisten-Verbandes Berlin (JVB) und des Landesbezirks der Deutschen Journalisten-Union (dju) veranlaßt“.

Das traditionell von der Berliner Pressekonferenz ausgerichtete Essen findet am Montag statt. Ehrengast ist in diesem Jahr der belgische Außenminister Leo Tindemans.

Die beiden Verbände hatten am Mittwoch ein Treffen mit Kewenig über Vorkommnisse während der IWF-Tagung in Berlin mit der Begründung abgesagt, zunächst müsse geklärt werden, ob zutreffe, daß der Kewenig unterstehende Verfassungsschutz Berliner Journalisten ausgespäht habe.

Der für den Verfassungsschutz zuständige Staatssekretär Wolfgang Müllenbrock will mit rechtlichen Schritten auf Vorwürfe des SPD-Landes- und Fraktionsvorsitzenden Walter Momper reagieren.

Momper hatte gefordert, Müllenbrock vom Dienst zu suspendieren, damit er einer Aufklärung der Affäre um den Verfassungsschutz nicht im Wege stehe und Akten beiseite schaffen lasse.

Müllenbrock erklärte dazu, die „Diffamierungs- und Verleumdungskampagne“ habe nunmehr ein Ausmaß an Rücksichtslosigkeit und Unverfrorenheit erreicht, das nicht mehr hinnehmbar sei. Er habe ein Anwaltsbüro mit der Wahrnehmung seiner Interessen beauftragt.

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