: Kritische Massen
■ Ausstellung „50 Jahre Kernspaltung“ verwüstet / Demo gegen Strahlungsgefahr
Die für den Abend geplante Eröffnung der Ausstellung „50 Jahre Kernspaltung“ in der TU konnte nicht stattfinden. Etwa eine Stunde vor der Eröffnung stürmten etwa 50 Demonstranten durch einen Seiteneingang in den Lichthof der TU und verwüsteten die Schau. Ein Handwerker, der mit letzten Vorbereitungen beschäftigt war, mußte ins Krankenhaus gebracht werden. Stellwände wurden umgerissen, mit Farbbeuteln beworfen und Vitrinen eingeschlagen. Während die Eröffnungsgäste vor dem Chaos standen, johlten auf der Galerie zum Teil weiß geschminkte Demonstranten. Uni -Präsident Fricke verurteilte den Anschlag. Auch sonst feierte die Anti-Atom-Bewegung auf ihre Art das Jubliäum. Zum offiziellen Festakt begrüßte man am Morgen vor der Kongreßhalle die geladenen Gäste mit Transparenten und „Informationen über die Strahlenkrankheit“. Am Nachmittag riefen dann die AL, die „Mütter und Väter gegen atomare Bedrohung“, der AStA der TU und andere Gruppen zur Demonstration gegen Atomraketen und -reaktoren auf. Mit Spruchbändern wie „Das Geschäft mit dem Atom: Profite für wenige - Lebensbedrohung für alle“ zogen 200 Leute vom Olivaer Platz in Richtung TU-Hauptgebäude. Eskortiert wurden sie von ca. 100 Polizisten.
taz/dpa
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen