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Neumann über alles

■ CDU-Landeschef Neumann über den Bremer Fraktionschef Metz, die SPD-Krise und die Verwahrlosung der Sitten

„Der Fraktionsvorsitzende wurde vor einem Jahr gewählt, ich muß erwarten, daß die Fraktion ihn deshalb unterstützt“, kommentierte gestern wenig inhaltlich vor JournalistInnen der Bremer CDU-Bundestagsabgeordnete Bernd Neumann die Kritik der letzten Wochen am Bremer CDU-Chef Metz, und fuhr in bezug auf die nächste Wahl fort: „Ich denke mir schon, daß das personelle Angebot in der Spitze anders aussehen wird als das letzte Mal.“

Ohne ein „Notopfer“ drohe Bremen der „finanzielle Kollaps“: So solle die Neuverschuldung von derzeit 900 Millionen bis 1995 auf 1,4 Milliarden Mark steigen. Voraussetzung für sei

nen Einsatz - „guten Gewissens“ - in Bonn sei zumindest, daß die regierende SPD sich zu politischem Konsens - wie in der umstrittenen Bildungs- und Medienpolitik - bereitfände.

Neumann nannte die Bremer SPD eine „verbonzte und verfilzte Staatspartei, die vor nichts zurückschreckt“. Heftige Kritik übte er vor allem an Sozialsenator Henning Scherf sowie an dem Ex-Gesundheitssenator und zurückgetretenen SPD -Landeschef Herbert Brückner vor dem parlamentarischen Untersuchungsausschuß zur Klinikaffäre. Beider Verhalten zeige eine „Verwahrlosung der demokratischen und parlamentarischen Sitten“. taz/dp

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