: Export-Trittbrettfahrt
■ Mit dem WELTMEISTER auf Du und Du
Wenn es um Welthandelskonferenzen geht, so sind stets die wirtschaftlichen Interessen eines Landes ganz besonders betroffen, und das ist „Exportweltmeister“ Bundesrepublik.
Der Export der BRD hatte zwar schon immer einen gehörigen Anteil am Welthandel, aber erst seit 1986 führt man auch in absoluten Zahlen die Weltausfuhr an.
Die BRD ist aber auch auf einem Sektor des Imports Weltmeister: Beim Dienstleistungseinkauf.
Dies liegt an der Reisewut der Westdeutschen. Die Bezahlung der Hotel- und Kneipenrechnungen der Bundesbürger in Griechenland oder den Maledivengelten als Dienstleistungsimporte.
Die Exportwirtschaft der Bundesrepublik profitierte davon, daß die Regierungen anderer Länder lockerer mit den Staatsfinanzen umgehen als ihre Bonner Kollegen. War es zu Beginn der achtziger Jahre vor allem Nachbar Frankreich mit seinen Konjunkturprogrammen, so gingen in den vergangenen Jahren die Verschuldungsausgaben der USA zum Teil direkt in die Einfuhr auch bundesdeutscher Produkte. Die USA importieren zur Zeit fast doppelt so viel wie die Bundesrepublik.
Dominierend in der EG
Für 18 Staaten war die Bundesrepublik 1987 das wichtigste, für 8 Staaten das zweitwichtigste und für 9 Staaten das drittwichtigste Lieferland. Bei den übrigen 13 Ländern rangiert das Lieferland Deutschland auf den Pläötzen 4 bis 8.
Unangefochten ist die führende Position auf den Märkten Europas. Mit Ausnahme für Irland ist die Bundesrepublik Deutschland innerhalb der Europäischen Gemeinschaft das wichtigste Lieferland.
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