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Bundeswehr schult WAA-Betreiber

Nürnberg (taz) - Die CSU-nahe Hanns-Seidel-Stiftung (HSS) in Wildbad Kreuth führt in Zusammenarbeit mit Mitarbeitern der Akademie Bundeswehr für psychologische Verteidigung in Waldbröl Schulungen für Führungskräfte der WAA -Betreiberfirma Deutsche Gesellschaft zur Wiederaufarbeitung von Kernbrennstoffen - Wackersdorf (DWW) durch. Nur durch Zufall fiel dem Schwandorfer SPD-Landtagsabgeordneten Dietmar Zierer eine entsprechende hausinterne Mitteilung der DWW über ein Weiterbildungsseminar in die Hände.

Demnach lädt die HSS vom 5. Bis 7.12.88 zum „Seminar zur Schulung der Diskussions- und Argumentationstechnik und Rhetorik“ nach Kloster Banz ein. Das Seminar ist als „geschlossene Veranstaltung für DWW-Mitarbeiter“ konzipiert, die Teilnehmer sind für die Dauer des Seminars Gäste der Stiftung. Als Referent ist u.a. Dr.Maus von der Akademie der Bundeswehr für psychologische Verteidigung angekündigt. Da Referenten nur mit ausdrücklicher Genehmigung über den Kommandeur der Akademie abgestellt werden können, spricht Zierer von einer „unglaublichen Verfilzung zwischen CSU, staatlichen Stellen, sogar der Bundeswehr und der Atomlobby. Motto: CSU und Bundeswehr machen die DWK/DWW-Manager fit zum Kampf gegen WAA-Gegner.“

Dagegen verwahrt sich DWW-Pressesprecher Egon Mühlberger. Der Referent Dr. Maus sei nicht als Bundeswehr-Mitarbeiter engagiert worden, sondern aufgrund persönlicher Kontakte eines DWW-Mitarbeiters. Dr. Gerhard Hirscher, Pressereferent der HSS legt Wert darauf, daß es sich hier um ein „Kooperationsseminar“ handelt, das DWW und HSS gemeinsam durchführt und finanziert. Auch andere Gruppen, Firmen und Organisationen könnten derartige Seminare zusammen mit der HSS durchführen.

Bernd Siegler

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