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Mitwirkungsmöglichkeiten geringer als je zuvor-betr.: "LAI-Ausgliederung wegen Black-out ?", taz vom 6.12.88

Betr.: „LAI-Ausgliederung wegen 'Black out'“?, taz vom 6.12.88

Die von Ihnen zitierten und offensichtlich von Studierenden des Lateinamerika-Instituts vermittelten Redewendungen zur Kennzeichnung des Verhaltens des Präsidenten der Freien Universität, Professor Dr.Heckelmann, sind in dieser Form und in diesen Zusammenhängen von mir nicht benutzt worden. Richtig ist, daß ich Kritik am Verhalten des Präsidenten und einigen FU-Mitgliedern des Kuratoriums anläßlich der Sitzung des Kuratoriums am 28.11.1988 geübt habe. Jenseits des Einzelfalls bin ich grundsätzlich nicht der Meinung, daß Mitglieder der Freien Universität das Kuratorium dazu benutzen sollten, Entscheidungen des Akademischen Senats der FU in ihr Gegenteil zu verkehren. Diese Verfahrensweisen werten den Akademischen Senat ab und sind der Autonomie der Universität nicht zuträglich.

Im übrigen möchte ich betonen, daß die radikale Minderung studentischer Mitwirkungsrechte durch das novellierte Universitätsgesetz für den Aufbruch der StudentInnen an der Freien Universität von größerer Bedeutung sein dürften als etwa die Strukturplanung. Was die StudentInnen der Freien Universität brauchen, ist ein neues Hochschulgesetz, das ihren berechtigten Interessen Rechnung trägt. Ein solches neues Gesetz hätte der 40-Jahr-Feier der Freien Universität einen Sinn geben können. Es war nicht zu erwarten, daß die Studierenden eine Feier akzeptieren, die in eine Zeit fällt, in der ihre Mitwirkungsmöglichkeiten geringer sind als jemals zuvor in der Geschichte der Freien Universität Berlin.

Prof. Dr. Hellmuth Bütow, Vizepräsident, FU Berlin

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