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Weser „stark belastet“

■ Umweltressort stellt Gewässergüte-Bericht 1988 vor

Können Fische aus der Weser guten Gewissens verzehrt werden? Diese Frage wollten weder die Umweltsenatorin Eva Maria Lemke-Schulte noch ihre Mitarbeiter gestern bei der Vorstellung des Bremer Gewässergüte-Berichts klar beantworten. „Ich sehe das immer global, was die Lebensmittel anbetrifft“, meinte Lemke-Schulte. Nicht so sehr die Schwermetalle, aber PCB's würden in Fischen „verstärkt“ gemessen. Lemke-Schulte wollte aber nichts sagen, was der Fischwirtschaft schaden könnte.

Insgesamt bezeichnet der Bericht der Umweltbehörde, der in ausdrücklich gelobter Zusammenarbeit mit der Universität zustandegekommen ist, die Weser als „stark belastet“. Bei fast allen untersuchten Stoffen wies die Weser starke Belastungen auf, während es vielen kleineren Gewässern offenbar besser geht. Probleme bereiten allerdings auch die von der Mischwasserkanalisation betroffenen Gewässer. Das Regenwasser wird für hohe Schwermetallwerte verantwortlich gemacht. Bei vereinzelten hohen Quecksilber-Messungen forscht die Behörde noch nach den Ursachen. Lemke: „Dafür gibt es schlicht keine Erklärung.“ Auf Dioxin hin (das bisher unerklärterweise im Schlamm der Kläranlage Seehausen gefunden wurde) ist die Gewässergüte nicht gemessen worden. Oberhalb der ökologischen Störschwelle liegen Messungen der Chlorid-Konzentration.

Die Behörde hat also weiter zu tun. Nach Schätzungen, erklärte die Umweltsenatorin, tragen die privaten Haushalte mit etwa 30 Prozent zur Umweltbelastung der Gewässer bei. Deswegen will die Behörde neben dem Gewässergütebericht ein in hoher Auflage gedrucktes Faltblatt „Gewässenrschutz beginnt im Haushalt“ zugänglich machen.

K.W.

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