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Studenten klagen gegen Umzug

■ Wirtschaftswissenschaftler der Hochschule Bremen wollen „ordnungsgemäße Studienbedingungen“ vor Verwaltungsgericht erzwingen / Franke-Kompromiß abgelehnt

Mit einer Klage vorm Verwaltungsgericht wollen die StudentInnen des Fachbereichs Wirtschaft“ an der Hochschule Bremen den geplanten Umzug ihres Studiengangs in die ehemalige Hochschule für Nautik in der Werderstraße verhindern. Damit lehnten die Studenten ein Kompromißangebot ab, das Bildungssenator Franke erst am Montag unterbreitet hatte. 1,5 Millionen hatte Franke Vertretern des AStA für notwendige Umbauarbeiten der Mensa im künftigen Domizil der Wirtschaftswissenschaftler in Aussicht gestellt. Den StudentInnen sind Frankes Zusagen trotzdem zu vage und zu kleinlich. Mit ihrer Klage wollen sie nun erreichen, daß das das Gericht erstens „die Freie Hansestadt Bremen, vertreten duch den Senat“ und zweitens „die Hochschule Bremen, vertreten durch den Rektor“ verpflichtet, „den Studienbetrieb am bisherigen Studienort GW 2 auf dem Universitätsgelände so lange fortzuführen, bis an dem neu in Aussicht genommenen Studienort Werderstraße die für einen geordneten Studienbetrieb notwendigen Voraussetzungen

geschaffen sind“.

Mit dem bevorstehenden Umzug befaßte sich gestern auch der paritätisch zusammengesetzte Fachbereichsrat des Studiengangs. Anders als die StudentInnen sahen die Hochschullehrer jedoch nach der Sitzung keinen Grund mehr zu klagen: Mit dem Antrag, sich eventuell den gerichtlichen Schritten der StudentInnen anszuschließen, wollten sie sich nicht einmal „befassen“. Grund der versöhnlichen Stimmung bei den Hochschullehrern: Hochschul-Kanzler hatte ihnen ein umfängliches Umbauprogramm für die ehemalige „Hochschule für Nautik“ in Aussicht gestellt und gleichzeitig unmißverständlich deutlich gemacht: Im Februar kommen auf jeden Fall die Umzugs-LKWs. Eine Verschiebung des Umzug sei absolut unmöglich.

Im einzelnen konnte der Hochschul-Kanzler folgendes versprechen: Die Hochschullehrer bekommen sieben zusätzliche Arbeitsräume, bis zum Umzug werden alle - zumindest provisorisch - mit Telefonen ausgestattet. Noch im kommenden Seme

ster sollen die ehemalige Sporthalle mit finanzieller Beteiligung des Bundes zur Bibliothek umgebaut und die Mensa erweitert werden. Die Cafeteria wird modernisiert und bekommt zusätzliches Personal.

Empörung herrschte nur als der eigentliche Hintergrund des Umzugs bekannt wurde: In's GW 2 soll anstelle der Wirtschaftswissenschaftler im nächsten Jahr das Institut für Seeverkehr einziehen. Das räumt dafür den Börsenhof am Marktplatz. Die dortigen Räume bekommt - die Bremer Bürgerschaft.

K.S.

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