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Tanz ums Ballhaus

■ BVV Tiergarten stimmte gestern für eine Wohnbebauung auf dem Ballhaus-Gelände

Auf den Grünflächen um das Ballhaus Tiergarten darf gebaut werden. Die CDU-Mehrheit stimmte gestern im Bezirksamt Tiergarten für eine Wohnbebauung auf dem Gelände. Zuvor hatte Architekt Baller im Auftrag der Baufirma Becker & Kries seine Planungen vorgestellt. Nach eigenen Angaben schlägt Baller ein „ernstzunehmendes Wohnungsbauprogramm vor, ohne die Freiflächen nennenswert in Anspruch zu nehmen“. Für das Gebäude stellt er sich eine Nutzung durch „Stadtteil-Kultur“ vor.

Falls Becker & Kries das Ballhaus-Gelände erwerben sollten, würden sich die Pläne des vom Kultursenat unterstützten Theaterregisseurs Burckner zerschlagen, der im Ballhaus ein kulturelles Zentrum des Berliner Nordens etablieren wollte. Bessere Chancen hätte vielleicht die Tiergartener Kulturhausinitiative „Mo21“. Aber auch sie wehrt sich „gegen jede Bebauung und damit gegen die Zerstörung des Gartens und jeder rein kommerziellen Nutzung des Ballhauses“.

Wie bei der Oberfinanzdirektion zu erfahren war, „hat das Bundesministerium der Finanzen dem Senat die Möglichkeit eingeräumt, noch bis zum 31.12. das Gelände zum Marktpreis von 6,6 Millionen Mark zu kaufen. Bisher war man beim Finanzsenat der Auffassung, daß eine Bebauung auf dem Grundstück nicht zulässig sei, und wollte dementsprechend nicht über fünf Millionen Mark hinausgehen. Die Grundlage dieser Behauptung entfällt nun: Der Senat hat noch acht Tage Zeit, das Grundstück zu kaufen - und damit den Parlamentsbeschluß für ein Kulturprojekt umzusetzen.

Sigrid Bellack

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