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Nykänen gelandet

■ Der Finne gewann Ski-Springen in Garmisch - Thoma Vierter

Mit einem Sieg des Finnen Matti Nykänen endete gestern in Garmisch-Partenkirchen das zweite Springen der internationalen Vierschanzentournee. Nykänen gewann mit Weiten von 109 und 102 Metern vor Jens Weißflog (DDR) und Risto Laakonen (Finnland). Der Bundesdeutsche Dieter Thoma, Sieger im Auftaktspringen von Oberstdorf, belegte Rang vier. Nicht hundertprozentig zufrieden kommentrierte Thoma später:„Eigentlich habe ich einen Supersprung geschafft. Doch als ich merkte, daß ich auf 113 Meter kommen würde, bekam ich plötzlich Angst wie nie in meinem Leben. Meine Gesundheit ist mir immer noch wichtiger, deshalb brach ich den Flug ab.“ So schaffte der 19jährige aus Hinterzarten nur 104,5 und 102,5 Meter. Vor Ärger über seinen Patzer schmiß Thoma seine Handschuhe in den Schnee. Dennoch: Er führt den Weltcup weiter an.

Während sich die sportlichen Leistungen Thomas offensichtlich konservieren lassen, kriselt es hinter den Kulissen des Ski-Zirkus. Nachdem Thoma in Oberstdorf allen davongeflogen war, machte er nachdrücklich auf die schlechte Honorierung der wagemütigen Springereien aufmerksam. Pro Sieg gebe es „nur ein Taschengeld“. Thoma: „Weil sich Skifahrer, die das Ganze als Hobby betreiben, nicht so recht mit uns identifizieren können, kriegen wir Springer kaum einen Werbevertrag. Und die Sportförderung sichert zwar ab, verschafft aber keine Grundlage für später.“ Das „Taschengeld“, wie Thoma es bezeichnete, liegt bei einem Sieg im Weltcup oder bei der Weltmeisterschaft in der Höhe zwischen 3.000 und 5.000 Mark. Deshalb, so der Sportdirektor des Deutschen Ski-Verbandes, Helmut Weinbuch, könne von einem „Hungerleiden“ der Springer überhaupt keine Rede sein. Im Gegenteil. Weinbuch:„Das mit dem Geld ist doch alles Schmarrn. Eine Anstellung beim Bundesgrenzschutz, der Bundeswehr sowie die Sporthilfe-Zuschüsse stellen eine ausreichende Unterstützung dar.“

Unterdessen hat Thoma angekündigt, seine Künste vermarkten zu wollen. Eine Ski-Firma will ihn unter Vertrag nehmen und mit seiner Visage werben. „Wenn er das macht“, drohte daraufhin Weinbuch, „wird der Privat-Sponsor, den ich Thoma vor der Saison verschafft hatte, sicher abspringen.“ Fortsetzung folgt. Garantiert.

dpa/hosch

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