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Vajen will noch mal

■ Verurteilter CDU-Wahlbetrüger will heute Direktkandidat für niedersächsische Landtagswahlen werden

Der wegen Wahl- und Urkundenfälschung bei der letzten Kommunalwahl verurteilte CDU-Landtagsabgeordnete Kurt Vajen aus Brockel (Landkreis Rotenburg/Wümme) will sich 1990 trotz parteiinternem Widerstand wieder um ein Direktmandat in seinem Rotenburger Wahlkreis bewerben. Ermuntert durch seinen überraschenden Erfolg bei den Wiederholungswahlen in seiner Heimatgemeinde, wirbt Vajen zur Zeit massiv für die Kandidatenkür in Rotenburg. Dort wird heute der erste Direktkandidat der niedersächsischen Christdemokraten für die nächste Landtagswahl gewählt.

Gegenkandidat ist der langjährige Landrat Hans-Cord Graf von

Bothmer, der bereits einmal knapp gegen Vajen unterlag. Beobachter rechnen damit, daß bis zu tausend CDU-Mitglieder an der Abstimmung teilnehmen. Für die eigenen Anhänger hat Vajen bereits Busse anmieten lassen.

Gegenkandidat von Bothmer ist der Favorit der Jungen Union und liberaler CDU-Kreise. Seit Wochen überziehen sich die beiden CDU-Kandidaten in der Öffentlichkeit mit gegenseitigen Vorwürfen. Der Verlierer kann kaum mit einer Absicherung auf der Landesliste rechnen. Versuche, Vajen vorzeitig zum Einlenken zu bewegen, schlugen fehl. Der CDU -Lokalmatador aus Brockel zeigte sich „uneinsichtig“, heißt es in der CDU.

dpa

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