: Weniger Drittweltkredite der Banken
Basel (ap) - Die Banken der führenden Industrieländer haben die Kreditgewährung an die Entwicklungsländer im ersten Halbjahr 1988 weiter gedrosselt. Die Kreditwürdigkeit der osteuropäischen Länder, namentlich der Sowjetunion, hat jedoch weiter zugenommen, wie aus der am Freitag veröffentlichten jüngsten Statistik der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) in Basel hervorgeht. Die Forderungen der Banken gegenüber Südafrika blieben im Vergleich zum Vorquartal praktisch unverändert.
Allein in Lateinamerika verringerten die Banken ihr Engagement im ersten Halbjahr um 5,7 Milliarden Dollar. Laut BIZ gingen vor allem die Kredite an private Schuldner des Nichtbankensektors zurück. Am stärksten nahmen die Forderungen gegenüber Mexiko (2,7 Milliarden) und Brasilien (2,2 Milliarden) ab. Auch die offenen Kreditzusagen gegenüber diesen beiden Schuldnern wurden zurückgenommen.
Die Kreditgewährung der BIZ-Banken an Osteuropa nahm im Berichtszeitraum demgegenüber um fünf Milliarden Dollar zu, nachdem in der Vorperiode ein Anstieg um eine Milliarde verzeichnet worden war. Die Zunahme entfiel vor allem auf die Sowjetunion, die vier Milliarden Dollar an neuen Krediten erhielt. Bei der Kreditvergabe an entwickelte Länder außerhalb des Berichtsgebiets ragt die Rekordzunahme der Forderungen an Australien von 4,3 Milliarden Dollar heraus.
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