Ökobank prüft R&V-Verbindungen

Berlin (taz) - Die Ökobank hat jetzt ihre Bereitschaft bekundet, die Geschäftsbeziehungen zur R&V -Versicherungsgruppe „ernsthaft zu überprüfen“. Nach Presse -Veröffentlichungen über das Engagement der R&V im Rüstungs -, Atom- und Südafrikageschäft hatte es im Umfeld der Bank Kritik daran gegeben, daß die Ökobank Verträge dieser Versicherung am Banktresen vermittelt (siehe dazu taz -Interview mit Ökobank-Sprecher Torsten Martin am 16.12.: „Gegen den Marsch ins Sektierertum“).

Gegenüber der Presse wies die Ökobank allerdings darauf hin, daß sie keine Beteiligung an der R&V unterhält und daß entsprechend der Banksatzung keine Kundengelder „in die Bereiche Rüstung und Großchemie sowie Geschäfte mit Südafrika investiert“ würden. Aus der Vermittlung der Versicherungsverträge resultierten nach eigenen Angaben 30.000 Mark, dies seien knapp fünf Prozent der Gesamterträge.

Über die „von der Zeitschrift 'Contraste‘ dargestellten angeblichen Verflechtungen der R&V“ habe man bei Abschluß des Maklervertrages mit der Versicherung keine Kenntnis gehabt, räumt der Banksprecher jetzt ein: Nach der Veröffentlichung habe man eine eigene Untersuchung in Auftrag gegeben, mit deren Abschluß Mitte Februar zu rechnen sei. Vorstand und Aufsichtsrat würden daraufhin möglicherweise notwendige Konsequenzen diskutieren: „In diese politische Diskussion werden selbstverständlich auch Vertreterinnen und Vertreter aus dem politischen Umfeld der Ökobank einbezogen“, heißt es in einer Erklärung der Bank.

ulk