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Breite Koalition für Noriega

■ Sieben Parteien bilden in Panama eine „nationalistisch- populistisch-antiimperialistische Koalition“ für den Armeechef

Panama (afp) - Nachdem Anfang der Woche die Opposition Panamas ihre Reihen schloß, bilden nun sieben Parteien, unter anderen die regierende Demokratisch-Revolutionären Partei (PRD) und die Kommunisten, eine neue Koalition, die möglicherweise Armeechef Manuel Antonio Noriega als Kandidaten benennen will. „Noriega könnte ein Kandidat sein“, sagte Carlos Duque von der PRD. Denn bei den Wahlen am 7.Mai stehe die Frage auf dem Spiel, ob Panama Kolonie der USA oder ein freies Land werde.

Das Spektrum der neuen Koalition der Nationalen Befreiung (Colina) reicht von der kleinen Kommunistischen Partei über die regierende PRD bis zu rechtsgerichteten nationalistischen Parteien. „Wir sind eine nationalistische, populistische, pluralistische und anti-imperialistische Koalition“, beschrieb sie ein Sprecher.

Die vier wichtigsten Oppositionsparteien hatten sich am Dienstag entschlossen, an den Präsidentschafts- und Parlamentswahlen teilzunehmen, um auf diese Weise Noriega loszuwerden. Die Parteien wollen mit einem Einheitskandidaten antreten. Als aussichtsreichster Kandidat gilt der Vorsitzende der Christdemokratischen Partei (PDC), Ricardo Arias, und der Führer der Authentischen Panamaischen Partei (PPA), Carlos Rodriguez.

Die Revolutionäre Partei des von Noriega gestürzten Staatschefs Eric Delvalle hatte Anfang der Woche politische Beobachter überrascht, indem sie ihre Unterstützung für die Regierung von Präsident Manuel Solis Palma bekanntgab und Noriega als einen „militärischen Nationalisten“ pries, der sich „tapfer gegen die US-Politik auflehnte“.

Delvalle selbst unterbreitete Noriega in einem Mitte der Woche veröffentlichten Schreiben einen Verhandlungsvorschlag. Darin versicherte er ausdrücklich, daß der von den USA als Rauschgiftmafioso verdächtigte Noriega nach seinem Abgang von der politischen Bühne nicht außer Landes gehen müsse.

Das US-Außenministerium bekräftigte am Donnerstag seine Unterstützung für die Verhandlungspolitik Delvalles, der seit seinem Sturz Anfang Februar 1988 in einer US-Basis in der Panama-Zone lebt.

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