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Rendezvous pauschal

■ Fremdenverkehrsamt des Saarlands zu Gast in Bremen / Werbung für sanften Tourismus im Südwesten

Was verbindet die BremerIn mit dem Saarland? Antwort: ARBED Saarstahl, die immer knapp an der Pleite vorbeischlittert, Lafontaine und seinen Koch. Der wurde nach Bonn in die Saarländische Vertretung berufen, für über sechstausend Mark im Monat, weil dort die Kontakte zusammenlaufen und verhandelt wird. Und bekanntlich läßt es sich bei gutem Essen besser verhandeln.

Naturgemäß wollte sich auch das saarländische Fremdenverkehrsamt auf der Pressekonferenz am Montag von seiner „geschmackvollen Seite“ zeigen. Gelber Löwenzahn mit Speck-und Brotwürfeln, Dillinger Lyonerkuchen, Lisdorfer Sauersuppe und Giesinger Lammwürstchen mit Dunstzwiebeln sind nur eine Auswahl der Spezialitäten, die der verantwortliche Koch, Karl Heinz König, mit nach Bremen gebracht hatte. Außer Gastronomie und Übernachtungsgewerbe, das in den nächsten Jahren zum Teil mit staatlicher Förderung ausgebaut werden soll, wirbt das Amt besonders mit Fitness und Gesundheit. Der Umweltschutz, mit dem sich bekanntlich auch in anderen Bereichen seit längerem Geld verdienen läßt, liegt den Fremdenverkehrlern besonders am Herzen. Sie plädieren für den „sanften Tourismus“ - („Die Fehler, die andere Bundesländer gemacht haben, machen wir nicht. Wir ma

chen unsere eigenen.“) - und haben sich deswegen zwecks Beratung mit den Naturfreunden e. V. zusammengetan. Unter deren Leitung können dann die Kururlauber, denn das ist die Hauptklientel im Saarland, eine ökologische Kanutour auf der Nied machen. Eine Übernachtung in Zelten, Kanugestellung, ökologische Führung incl. Videofilme zur Gewässerkunde. Für siebzig Mark, pauschal natürlich.

Die Landesregierung unterstützt den Fremdenverkehr und zwar nicht nur den Verband, sondern auch auf kommunaler Ebene. Selbstverständlich fließen die staatlichen Mittel nicht von ungefähr: Aus dem Tourismus soll sich ein weiteres Standbein für die Wirtschaft entwickeln. In Anspruch nehmen sollen das „Land mit den offenen Grenzen“ (zu Lothringen, Luxemburg und Rheinland-Pfalz), außer den Kurzurlaubern, in Zukunft auch Familien. Ihnen werden Aktivurlaube mit Exkursionen zu naturkundlichen, sozial- und industriegeschichtlichen Orten angeboten, Wandern und Fahrradfahren.

Nicht nur gut ausgebaute Fahrradwege haben Bremen und das Saarland gemeinsam. Beide Länder sind klein, finanzschwach und vorwiegend Kurzurlaubs-Ziel. Vielleicht erzählt das bremische Fremdenverkehrsamt davon, wenn es nächsten Mittwoch in Saarbrücken zu Gast ist. wo

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