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„Die Wahl ist eine Farce“

■ taz-Umfrage zur Wahl des StuPas an der FU zeigt: Einige sind noch unentschlossen / Viele klagen über die geringe Funktion des StuPas

Uta Rügner, 21, 3. Semester: Ich halte es für wichtig, daß jeder seine Stimme abgibt. Wenn das nur wenige machen, entscheiden die ja trotzdem über die Zusammensetzung des StuPas.

Kathrin Bartezko, 20, 3. Semester: Ich bin mir noch nicht sicher, ob ich wähle. Mir sagen weder die Kandidaten, noch die Listen etwas. Ich bin darüber nicht informiert.

Gerold Schwarz, 25, 7. Semester: Ich habe überlegt, weil die Studenten in den meisten Gremien nur Rederecht haben und nicht mehr. Aber damit die Kohle nicht in falsche Hände gerät, wähle ich.

Stefan Mensel, 24, 6. Semester: Ich werde wählen, bin aber dadurch, daß kein Wahlkampf abgehalten wird, relativ wenig informiert über die Listen und ihre Zielsetzungen. Ich kenne einige Leute beim jetzigen AStA, und die Haltung, die der AStA beim Streik einnimmt, finde ich gut. Also denke ich, wenn ich denen meine Stimme gebe, mache ich nichts kaputt. Wichtiger als die Wahlen aber ist im Moment der Streik, und daß er weitergeht. Das Argument, daß die heutigen Studenten politisch nicht interessiert seien - was ja auch immer mit der geringen Wahlbeteiligung begründet wurde - wurde damit widerlegt. Jetzt müssen wir über Veränderungen an der Uni wie Mitbestimmung bei Stellenbesetzungen zum Beispiel nachdenken.

Nils Hagen, 25, 9. Semester: Ich gehe zwar wählen, bin mir aber im klaren darüber, daß die Wahl eine Farce ist. Wichtig ist sie nur deshalb, weil es ziemlich viel Geld zu vergeben gibt. Und darüber sollten die richtigen Leute verfügen. Ohne das Geld könnte hier nicht in dieser Form gearbeitet und etwas getan werden gegen die bestehenden Uni-Strukturen. Denn aufgrund der Paritäten in den akademischen Gremien kann dort von Studenten nichts verändert werden.

Silke Klumb, 19, 1. Semester: Ich finde es zunächst einmal richtig, daß kein Wahlkampf veranstaltet wird. Der würde dem Streik nur die Kraft aus den Segeln nehmen, die Studenten trennen - und jetzt ist Einigkeit gefordert. Damit im AStA auch nach den Wahlen die richtigen Leute sitzen werden, werde ich auf jeden Fall meine Stimme abgeben. Obwohl ich es auch nicht schlecht fände, wenn alle die Wahl boykottieren würden, weil das Studentenparlament eben nicht viel zusagen hat.

Interview: Anja Oberhardt

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