: Pfad durch den Listendschungel
■ Tarnlisten gehen auf Bauernfang / AL stellt derweil die stärkste Fraktion / Sozialliberaler Hochschulverband geht mit fünf U-Booten fischen
21 Listen stellen sich zur Wahl. Die AL (Liste 2) bildet die stärkste Fraktion im gegenwärtigen Studentenparlament (StuPa), ist dem basisdemokratischen Rätesystem verpflichtet. Sie steht in Listenverbindung mit den Undogmatischen Jusos (Liste 4), die dadurch „konstruktive linke Politik mit gesamtgesellschaftlichem Bezug“ verwirklichen wollen.
Die Feministische Frauenliste (Liste 13), die Unabhängige Schwulenliste (Liste 15) und die AusländerInnenliste (Liste 10) vertreten ihre Gruppen in StuPa und AStA. Die autonomen Listen LAI (Liste 3, „für Power im Internationalismusreferat“), Anti-BerlinerInnen (Liste 8) und IWF (Liste 18) arbeiten mit den erstgenannten „Reformparteien“ zusammen, um AStA-Mittel zur Unterstützung ihrer politischen Arbeit zu bekommen.
Die TUWAS-Liste (Liste 5) und Jusos (Liste 9) treten für einen „gemeinsamen AStA der Streikbewegung“ an, sind mit der Ausländerliste (Liste 19) verbunden. Der Sozialliberale Hochschulverband (Liste 20) würde gern das „für politische Werbung der am AStA beteiligten Hochschulgruppen“ verwendete Geld allen Studenten zukommen lassen. Damit das klappt, tritt er gleich mit fünf Tarnlisten an: Consilium medizinische Vorprüfung (Liste 1), Soziale Demokratie/Reformsozialisten (Liste 6), Unabhängige Mediziner (Liste 14), Demokratisches Forum/Unabhängige (Liste 16) und Graue Panther Langzeitstudenten (Liste 17).
Die Junge Union Hochschulgruppe (Liste 11) und der RCDS (Liste 7) wollen nicht nur den Streik, sondern auch „Korruption, Pfründewirtschaft und Beutedenken im AStA“ beenden. Schließlich kandidiert noch Kolibri - Konservativ -liberal (Liste 12) mit dem Ziel, „die zwangsverfaßte Studentenschaft auf ein erträgliches Maß zu begrenzen.“
Jörge Koch
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen