: Jack Palance opent soft
■ Bronk - Neue Krimi-Serie der ARD
(Bronk - Einladung für einen Killer Mittwoch, 11.1., 23 Uhr 45, ARD) Eigentlich sind Jack Palance (Foto) die Rollen des „Bösewicht vom Dienst“ auf den Leib, respektive ins Gesicht geschrieben. In Bronk, der neuen Krimiserie des ARD, die von heute an vierzehntägig immer am Mittwochabend zu sehen ist, spielt er den sympathischen Detektiv Alex Bronkov, der in Ocean City für Ordnung sorgt. Was ist das Besondere an diesem Mann, der nach so langer Zeit plötzlich in die deutschen Wohnzimmer geschickt werden soll? Immerhin ist diese Serie von Richard Donner bereits 1975 produziert worden.
Bronkov, meist Bronk genannt, ist ein Einzelkämpfer, ein mißtrauisch verschlossener Polizist mit 20 Dienstjahren, dessen Physiognomie verrät, daß er im Nahkampf ganz bestimmt nicht zimperlich ist. Aber er hat auch noch andere Seiten. Zum Beispiel wenn er seine Tochter besucht, die seit einem Unfall gelähmt ist, oder wenn er den weißen Perserkater Yankee umsorgt, der ihm eigentlich jedesmal eine scheußliche Allergie beschert. Oder wenn er in seinem Schlafzimmer, eines mit geblümten Vorhängen, Mundharmonika spielt, und dies vorzugsweise in Rückenlage, dann zeigt sich der harte Bronk, fast ohne Kitsch, erholsam leise.
Bronkov arbeitet auf eigene Verantwortung. Schon allein deswegen, weil er niemandem traut. Meistens denkt er gründlich nach, bevor er handelt und Unrecht nimmt er so lange hin, bis er das Recht beweisen kann. Dann aber trumpft er auf. Das macht ihn sympathisch. Bronk ist nicht wirklich hart und cool, sondern abgehärtet und beherrscht. Er ist auch kein Frauenheld, sondern, was das betrifft, eher abwartend. Könnte es sein, daß es Richard Donner gelungen ist, einem altbekannten Gattungshelden eine glaubhaft -menschliche Dimension abzuringen?
peko
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen