: Opec-Abkommen wackelt heftig
■ Saudi-Arabien macht Kürzungen rückgängig / Iran unterbietet Preise / Norwegen fördert mehr
Manama (dpa) - Die Vereinbarung der 13 Mitgliedsstaaten zur Eindämmung der Ölschwemme im 1. Halbjahr 1989 wackelt zusehends. Saudi-Arabien hob jetzt einige beabsichtigte Lieferkürzungen für japanische Kunden wieder weitgehend auf.
Norwegen kündigte nach viertägigen Gesprächen mit Opec -Vertretern in Kuwait eine Erhöhung seiner Ölförderung an. Oslo glaube nicht, daß die Opec-Vereinbarung die Rohölpreise nachhaltig anheben könne, sagte Norwegens Ölminister Arne Oeien. Zugleich wurde von Iran bekannt, daß es die Preise an den Spotmärkten systematisch um bis zu 1,20 Dollar je Barrel (zu 159 Liter) unterbietet, um Kunden zu gewinnen. Brent-Öl kostete am Montag in London 16,20 Dollar je Barrel allerdings immer noch 50 Cent mehr als vor einer Woche.
Nach einem Bericht des zyprischen 'Middle East Economic Survey‘ hatten die beiden japanischen Importeure Mitsubishi und Kyodo Oil so scharf gegen eine von Saudi-Arabien für Januar angekündigte Verringerung des Liefervolumens protestiert, daß Riad die Reduzierung um 60.000 und 30.000 Barrel pro Tag auf 60 Prozent des eigentlich vereinbarten Lieferumfangs wieder rückgängig machen mußte. Jetzt erhalten sie 90 Prozent des vereinbarten Volumens.
Zugleich mit der norwegischen Ankündigung einer Produktionssteigerung wurde bekannt, daß auch ein für den 26. Januar in London geplantes Treffen unabhängiger Ölländer mit Vertretern des Opec-Kartells nur ein mäßiges Echo gefunden hat. Bisher wollten nur Mexiko, Oman, Ägypten, Malaysia, Angola und China teilnehmen.
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