M-Bahn aufgeklärt

■ Menschlicher „Bedienungsfehler“ verursachte M-Bahnunfall im Dezember / Technik ist unschuldig / M-Bahn fuhr zu schnell

Die Ursache des Magnetbahn-Unglücks vom 19.Dezember ist geklärt. AEG und Verkehrssenator Wronski (CDU) können mit dem Ergebnis zufrieden sein. Ein menschlicher „Bedienungsfehler“ war die Ursache des Unglücks, ermittelten AEG, BVG und Technische Universität. Wie berichtet, waren am Unfallabend alle automatischen Sicherungssysteme zu Versuchszwecken ausgeschaltet.

Durch einen Bedienungsfehler, so Projektleiter Rösgen, sei die M-Bahn mit überhöhter Geschwindigkeit gefahren. „Per Hand hätte gebremst werden müssen“, meinte Rösgen. Dies geschah offenbar zu spät. Die M-Bahn raste mit 80 Stundenkilometer über die Strecke, 20 mehr als für den Versuch vorgesehen und 30 mehr als im Normalbetrieb. Noch im Bahnhof hatte der Zug 54 Sachen drauf. Prellbock und Wirbelstrombleche halten den Zug nur bis 35 Stundenkilometer auf. Das Ergebnis ist bekannt: Die Versuchsbahn knallte durch die Stirnwand des Bahnhofs.

Die Bedienungspulte konnten den Fehler nicht selbsttätig korrigieren, hieß es gestern weiter. Im Normalbetrieb mache die Automatik jedoch ohnehin alles alleine, beruhigte Rösgen, derartige Pulte gebe es dann überhaupt nicht mehr. Wie hoch der Unfallschaden ist, sei noch ungeklärt. Für einen der beiden Waggons (Wert: 1,6 Millionen) müsse wohl „Totalschaden“ vermerkt werden, meinte der Projektleiter. Die Kosten trägt die Versicherung - es sei denn, Polizei und Staatsanwaltschaft ermitteln „Vorsatz“ hinter dem Unfall. Die Ermittlungsakte, die kürzlich von der Kripo zur Staatsanwaltschaft wanderte, trägt den Vermerk „keine Einstufung als Straftat“.

hmt