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Mudschaheddin gesprächsbereit

■ Afghanische Rebellen bestätigen Abzug sowjetischer Truppen / Schewardnadse aus Kabul abgereist / Siebener-Allianz für die Rückkehr des ehemaligen Königs von Afghanistan

Moskau/Islamabad (afp) - Die sowjetischen Truppen ziehen gegenwärtig mit langen Armeekonvois aus Afghanistan ab, bestätigten am Sonntag nach der pakistanischen Regierung auch die afghanischen Mudschaheddin.

Einen Monat vor dem 15. Februar - dem Stichtag für den vollständigen Rückzug der Roten Armee - bewegten sich gegenwärtig trotz schlechten Wetters endlose Kolonnen aus Panzern und Armeelastwagen von Kabul nach Termes hinter der Grenze zur Sowjetunion. Rebellenführer Rabbani erklärte unterdessen, die Mudschaheddin seien bereit, die Gespräche mit der Sowjetunion wiederaufzunehmen, wenn diese „ernst und ehrlich“ geführt würden. Nach dem Scheitern der Direktgespräche in der vergangenen Woche war am Freitag der sowjetische Außenminister Schewardnadse überraschend nach Kabul gereist; er flog am Sonntag wieder in die UdSSR zurück.

Bei den momentanen Schneeverhältnissen im afghanischen Gebirge wird es nach Einschätzung von Diplomaten zwischen 20 und 30 Tage dauern, bis alle noch in Afghanistan stationierten sowjetischen Soldaten abgezogen worden sind. Rückendeckung erhalten die abziehenden Einheiten von in Kailagai stationierten Rotarmisten.

Der sowjetische Außenminister Schewardnadse, der in Kabul Gespräche vor allem mit Staatschef Nadschibullah geführt hatte, warnte die Widerstandskämpfer vor seiner Rückreise erneut, die Kämpfe fortzusetzen. Er drohte mit weiteren sowjetischen Waffenlieferungen an die afghanische Regierung, sollte der Krieg in dem westasiatischen Land andauern.

In Rom traf unterdessen der italienische Außenminister Giulio Andreotti mit dem im römischen Exil lebenden früheren afghanischen König Sahir Schah zusammen. Sahir Schah hatte Moskau vor wenigen Tagen gewarnt, nicht auf der Beteiligung der afghanischen Kommunisten an einer künftigen Regierung in Afghanistan zu bestehen. Die Sowjetunion ist an einer politischen Rolle Sahir Schahs in Afghanistan nach dem vollständigen Abzug ihrer Truppen interessiert.

Auch der amtierende Vorsitzende der von Pakistan aus operierenden sunnitischen Siebener-Allianz, Mudschadeddi, sprach sich gegenüber einer saudischen Zeitung für eine Rückkehr des ehemaligen afghanischen Königs aus, falls er von den Vertretern des afghanischen Volkes in den „Konsultativrat“ gewählt werden sollte.

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