: „Fantastisches Jahr“ für BMW in Südafrika
■ 8% mehr Umsatz / Auf den „750i“ muß die aparte Kundschaft 18 Monate warten
Johannesburg (afp) - Ein „fantastisches Jahr“ verzeichnete der Autobauer BMW 1988 in Südafrika, wo die Luxuskarossen aus dem Freistaat ohnehin schon immer äußerst beliebt waren. Für 1989 erwartet der Planungsdirektor von BMW in der Kaprepublik, Johan van der Walt, ebenfalls einen guten Absatz. Zwar sei der Marktanteil des Unternehmens leicht zurückgegangen, real sei der Verkauf jedoch um 8 % gestiegen, sagte der Chefplaner, ohne jedoch genaue Zahlen über den finanziellen Reibach seines Unternehmens zu nennen.
Was die Bayern besonders erfreuen dürfte, aber in einem Land, dessen große Bevölkerungsmehrheit in Verhältnissen der Dritten Welt lebt, anachronistisch anmutet: Der Löwenanteil am BMW-Erfolg entfällt auf die besonders luxuriöse Siebenerreihe, die eine Steigerung um 88 % verzeichnete.
Die schlechtesten Zeiten durchlebte der Automobilmarkt in Südafrika während der Rezession der Jahre 1984 bis 1986; 1987 und im vergangenen Jahr ging es wieder aufwärts. Für die nächsten zwölf Monate befürchtet van der Walt indes erneut einen leichten Rückgang - bedingt durch die Entscheidung der Regierung in Pretoria vom Dezember, aus Furcht vor einem Wiederaufflammen der Inflation die Konsumbremse anzuziehen. Der BMW-Manager geht von einem Gesamt-Verkaufsrückgang von etwa 229.000 auf 220.000 Stück aus. Allerdings braucht sich BMW mit seiner ohnehin betuchten - und vornehmlich weißen - Kundschaft keine großen Sorgen um solche Konjunkturschwankungen zu machen. BMW stockte sein Personal im Vorjahr um 14 % auf und zählt heute rund 2.500 Beschäftigte. Für 1989 sind keine größeren Neuanstellungen geplant. 1988 gab es die Neuvorstellung der Dreier-Reihe, die allein drei Viertel des Gesamtverkaufs ausmachte; ferner kam der 750i auf den Markt, eine Karosse mit einer fünf Liter-Maschine und zwölf Zylindern. Kostenpunkt: 230.000 Rand (rund 190.000 Mark). Vom 750er werden nur zehn pro Monat produziert - nichtsdestotrotz beträgt die Wartezeit für das nicht eben billige Gefährt zur Zeit rund 18 Monate.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen