: Magnetbahn sitzt zwischen den Polen fest
■ Zwei Drittel der Teststrecke nicht befahrbar / Risse im Beton
München/Hannover (ap) - Die Behörden haben rund zwei Drittel der Magnetbahn-Teststrecke im Emsland bis zum Mai stillgelegt. Das bestätigten am Dienstag Sprecher des TÜV in Hannover und der Magnetbahn-Planungsgesellschaft MVP in München. Damit ist der Zeitplan für die Entwicklung des Hochtechnologiefahrzeuges, das ursprünglich in diesem Jahr für einsatzreif erklärt werden sollte, erheblich ins Wanken gekommen.
Auf der 31,5 Kilometer langen Strecke hat seit Anfang September 1988 keine Testfahrt mehr stattgefunden. Damals hatte ein Gewindebolzenriß an einer neu installierten Schiebebühne Teile der Anlage beschädigt. Danach hatten sich die Betreiber der Bahn zuversichtlich geäußert, spätestens Anfang 1989 den Betrieb wieder aufnehmen zu können. In Frankfurt verlautete dazu aus Kreisen der Bundesbahn, vor Mai werde keine vollständige Testfahrt der Magnetbahn wieder möglich sein.
MVP-Sprecher Dieter Schubsky sagte auf Anfrage, es sei nur teilweise richtig, daß die Bahn bis Mai 89 nicht fahren könne. Nur für ein neues Stück zwischen Halle und Strecke, auf dem sich Schäden durch abgerissene Bolzen im September gezeigt hätten, sei die Betriebsgenehmigung entzogen worden. Schadhafte Stellen gebe es auch am nördlichen Teil der Strecke.
Dagegen könne der etwa zehn Kilometer lange südliche Teil bald wieder befahren werden. Der Nordteil der etwa vier bis fünf Jahre alten Strecke müsse dagegen erst saniert werden, was bis etwa Mai dauern könne. Noch in dieser Woche werde der gesamte Prototyp-Zug „Transrapid 07“ zusammengestellt.
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