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Mats Wilander ausgeschieden

■ Australian Open nun ohne den Titelverteidiger

Melbourne (taz) - Es war einfach ein Mann mit der falschen Taktik, der Mats Wilander auf dem Centre Court gegenüberstand. Dem Schweden, spezialisiert darauf, die Bälle von der Grundlinie mit äußerster Präzision bis ans andere Eck des Platzes zu befördern, gerieten sie bei seinem Spiel gegen den Inder Ramesh Krishnan allesamt zu kurz.

Das wäre gut gewesen gegen einen Serve-and-Volley-Spieler, sinnierte der Titelverteidiger nachher, aber Krishnan ist kein solcher. Der 51. der Weltrangliste spielte munter mit, nutzte den dritten Matchball zum 6:3, 6:2, 7:6 und erschien schon zwei Minuten später aufgeräumt zur Pressekonferenz. Ob der Druck auf Wilander, die Nummer 1 zu sein, diesem zu schaffen mache? Das könne er nicht sagen, grinste Krishnan, mit diesem Problem habe er sich nie herumschlagen müssen.

Wilander hingegen schon. Sein frühes Ausscheiden wollte er jedoch nicht allein darauf zurückführen. Sein Erfolg bei den US Open sei für ihn so überraschend gekommen, daß es ihm nun seit Monaten nicht mehr gelinge, sich zu motivieren. Für den müde wirkenden Wilander könnte es nützlich sein, für eine Weile den Schläger in die Ecke zu stellen. Das hat er schon einmal gemacht und war frisch und munter ins Geschäft zurückgekehrt. Damals allerdings hatte der 24jährige geheiratet und sich in die Flitterwochen zurückgezogen, eine Möglichkeit, die ihm diesmal verwehrt ist: „Jetzt habe ich doch eine Frau, das läßt sich nicht wiederholen.“

-thöm

Ergebnisse: 1. Runde: McEnroe - Westphal 6:4, 7:5, 2:6, 6:2; Lendl - Mronz 6:0, 6:1, 6:3; 2. Runde: Becker Evernden 7:5, 6:1, 6:3; Keretic - Chamberlin 7:6, 6:7, 3:6, 6:4, 9:7; Mandlikova - Pfaff 4:6, 6:1, 6:4; Graf - Simpson 6:0, 6:0; Kohde-Kilsch - Damas 2:6, 6:1, 6:1.

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